Der Umgang des Muslim mit dem Koran ist
tatsächlich anders als der Umgang von Christen mit der Bibel. Der Koran ist für
die allermeisten Muslime nicht verständlich und auch die Islamwissenschaft
vermag ihn kaum zuverlässig auszulegen. Das hat mit dem Charakter des Koran zu
tun, der sich wesentlich von der Bibel unterscheidet.
Hatice, eine
türkisch-islamische Schülerin, 17 Jahre alt, trägt selbstbewusst ein Kopftuch,
nicht ein Haar schaut hervor. In Gesprächen lässt sie durchblicken, wie stolz
sie als Türkin auf ihren islamischen Glauben ist. Sie kennt viele Koransätze
auswendig, die sie in einer Koranschule gelernt hat, wohin ihre Eltern als
fromme Muslime sie geschickt hatten. Auf die Frage ihrer Mitschüler, ob sie
diese Sätze ins Deutsche übersetzen könne, antwortet sie ausweichend mit einem
etwas verlegenen Achselzucken. Der Koran sei unübersetzbar, aber sie wisse so
ungefähr den Inhalt der von ihr rezitierten Sätze, ihr Koranlehrer habe ihn ihr
gesagt. Manche Mitschüler schütteln den Kopf, andere machen bissige
Bemerkungen, allgemein reagieren sie mit Unverständnis.
1.
Beobachtungen zum Umgang mit dem Koran
Beim Lichtzeichen-Verlag erschien ein
Buch mit dem gleichen Thema vom Autor, das noch ausführlicher auf den im
Artikel dargestellten Zusammenhang eingeht.
Es ist kein Einzelfall.
Viele Muslime lesen den Koran sogar in Arabisch, weil dies vor Allah als ein
verdienstliches Werk gilt – aber sie verstehen kein einziges Wort, da sie nicht
Arabisch können. Das Lesen wird so praktiziert, dass der Koranlehrer einen Vers
in Arabisch vorliest, und der Schüler spricht das Gehörte dann nach. Für
Menschen, die in Deutschland oder Europa aufgewachsen sind, ist das nicht
nachvollziehbar, weil man viel Zeit und Mühe darauf verwendet, etwas zu lernen
oder zu hören, weiß aber nicht, was. Es gibt Moslems, die ganze Suren (Kapitel)
aus dem Koran auswendig wissen, in islamischen Ländern trifft man sogar
Menschen an, die den Koran ganz auswendig können. Angemerkt sei an dieser
Stelle aber auch, dass längst nicht alle Moslems den Koran lesen oder gar Sätze
daraus rezitieren können, sie sind verwestlicht und säkularisiert. Eine
türkische Schülerin meinte gar, mit dem Koran könne man sie jagen.
Wegen der
weltpolitischen Konflikte mit dem Islam (Naher Osten, Sudan, Iran), wegen der
islamischen Terrorbedrohung und wegen der Masseneinwanderung von Muslimen in
den letzten 40 Jahren nach Westeuropa, wodurch immer größer werdende soziale
Konflikte ausgelöst werden, kommen wir um eine Auseinandersetzung mit dem
Koran, dem grundlegenden Buch des Islam, nicht mehr herum. Im folgenden sollen
als eine Art Momentaufnahme einige wesentliche Thesen der Islamwissenschaft wiedergegeben
werden sowie Hinweise aus der Sicht der Bibel.
2.
Zweifel am Koran
Nach islamischem Dogma
hat Mohammed den Koran durch Vermittlung des Engels Gabriel (nicht zu
verwechseln mit dem Engel Gabriel der Bibel) Wort für Wort von Allah erhalten
(Verbalinspiration), der Koran sei daher authentisch, heilig und ewig gültig
für alle Menschen in allen Kulturen. Er sei eine fehlerlose Kopie des
Originals, das im Himmel aufbewahrt werde, sei auch bis heute fehlerlos
überliefert worden. Herabgesandt worden sei er in Arabisch, der göttlichen Sprache,
die man wegen der Gefahr der Verfälschung letztlich nicht übersetzen könne. In
der islamischen Welt gilt der Koran als Wunder Allahs, der wie Allah selbst
unerschaffen ist.
Der Koran steckt offenbar voller
grammatischer Fehler, ist völlig chaotisch angeordnet, ganze Passagen sind
verlorengegangen, viele Sätze und Wörter sind mehrdeutig und ergeben im
Kontext keinen rechten Sinn
Dass dieses makellose
Bild keineswegs zutrifft, der Koran vielmehr voller grammatischer Fehler
steckt, völlig chaotisch angeordnet ist, dass sogar ganze Passagen
verlorengegangen und viele Sätze und Wörter mehrdeutig sind und im Kontext
keinen rechten Sinn ergeben, man also schwerlich von einem Wunder sprechen
kann, darauf wurde schon in den Regionalen Informationen Nr. 146 der Bekenntnisbewegung
„Kein anderes Evangelium“ vom März/ April 2010 in einem Aufsatz von mir unter
dem Titel „Der Koran, ein heiliges Buch?“ hingewiesen. Damals habe ich mich
weitgehend nur auf islamische Quellen gestützt, wie das heute allgemein üblich
ist. Und schon das Auswerten dieser Quellen zeigt, dass das glänzende
Koran-Bild eben in keiner Weise zu halten ist. Nimmt man nun noch die
bisherigen Ergebnisse der neueren Islamwissenschaft hinzu, so geht der
unfehlbare Nimbus des Koran völlig verloren. Es zeigt sich, auf welch brüchigem
Grund mehr als eine Milliarde Moslems ihren Glauben und Lebenssinn aufgebaut
haben, mit Konsequenzen für Zeit und Ewigkeit. Das sei nicht mit Häme gesagt,
sondern mit tiefem Erschrecken, und sollte Christen motivieren, das Evangelium
von Jesus Christus unter Moslems zu tragen.
Seit mehr als 200 Jahren
wird die Bibel mit den Methoden der historisch-kritischen Bibelwissenschaft auf
jede nur denkbare Schwachstelle abgeklopft, oft mit der Absicht, sie ad
absurdum zu führen. Sie hat aber standgehalten. Gegner des christlichen
Glaubens sehen das zwar anders, aber diese Methode hat die Bibel nicht
zerstört, wie immer wieder behauptet wird. Anders der Koran. Betrachtet man ihn
durch die historische Brille und lässt alle viel später entstandenen Legenden
über seine „Herabsendung“ und Überlieferung beiseite, offenbart sich ein
katastrophales Bild. Es bleibt kaum ein Stein auf dem anderen.
Zwar gab 1924 die
Al-Ahzar-Universität in Kairo, maßgebend für alle Sunniten in
Religionsangelegenheiten und damit für den Großteil der islamischen Welt, eine
Ausgabe des Koran heraus, die identisch sein soll mit dem ursprünglichen Koran,
den man kurz nach Mohammed zusammengestellt hat. Aber gerade die Sprache dieses
angeblich authentischen Koran gibt Anlass zu erheblichen Zweifeln am heiligen
Buch des Islam.
3.
Probleme mit dem Koran-Arabisch
„Das“ Arabisch allgemein
gab es weder in Mohammeds Zeit, also im 6./7. Jahrhundert, noch heute. Es gibt
aktuell eine Reihe von Umgangssprachen, etwa Syrisch, Marokkanisch, Ägyptisch,
Golf-Arabisch. Schon diese unterscheiden sich sehr stark voneinander, ähnlich
wie Deutsch, Niederländisch, Dänisch, alles germanische Sprachen, also
miteinander verwandt, aber dennoch sehr unterschiedlich. Die heutigen
arabischen Umgangssprachen unterscheiden sich aber nicht nur untereinander,
sondern auch vom Hoch-Arabisch (Arabiya), dem offiziellen Arabisch, das vom
Volk in den jeweiligen Ländern allerdings kaum verstanden und schon gar nicht
im Alltag gesprochen wird. Es ist eine Sprache der gehobenen Schicht,
gesprochen im Kreis von gebildeten Intellektuellen. Dieses Hoch-Arabisch leitet
sich zwar vom Koran ab, ist aber nicht mehr identisch mit dem Koran-Arabisch.
So kommt es, dass ein normaler Saudi-Araber, der ja in dem Land lebt, wo auch
Mohammed gelebt hat und den Koran empfangen haben will, ziemliche Probleme mit
der Sprache des Koran hat.
Für nicht-arabische
Moslems, etwa Türken, Iraner, Indonesier, ist das Koran-Arabisch schlichtweg
eine Fremdsprache, die sie nicht verstehen. Nicht verwunderlich daher, dass
Hatice als Türkin ihre Koran-Zitate nicht übersetzen kann. Wenn sie, wie
behauptet, von ihrem Koranlehrer die ungefähre Bedeutung der auswendig
gelernten Sätze erfahren hat, so darf man gewiss davon ausgehen, wenn dieser
ein Türke war, dass auch er nicht von sich aus wusste, was er lehrte, es sei
denn, er hätte Koran-Arabisch studiert. Wahrscheinlicher ist aber, dass man
auch ihm nur gesagt hat, was die Sätze bedeuten, die er an seine Schüler
weitergibt.
Nun ist es so, dass
selbst Islam-Gelehrte, die Koran-Arabisch lesen und verstehen können, dennoch
an nicht wenigen Stellen im Koran Probleme haben, diese Sätze zu verstehen. Man
fragt sich natürlich verwundert, woran das liegt.
Will Allah denn riskieren, dass seine
Gläubigen seine Botschaft nur unvollkommen begreifen?
Zur Beantwortung dieser
Frage sei exemplarisch auf die sogenannten „dunklen Stellen“ im Koran
verwiesen, Verse, die einfach keinen rechten Sinn ergeben bzw. fragwürdig und
anstößig sind. Kein Wunder daher, dass es dazu Interpretationen im
Dutzend-Bereich gibt. Eine mehr als hilflose Ausrede lautet: Wer diese Passagen
nicht verstehen könne, verstehe eben noch nicht die perfekte heilige Sprache
Allahs. Wer soll sie denn aber verstehen, wenn nicht die Islam-Gelehrten? Will
Allah denn riskieren, dass seine Gläubigen seine Botschaft nur unvollkommen
begreifen? Die Ursache für das Problem mit den „dunklen Stellen“ wird man daher
woanders suchen müssen, nämlich in der Sprache, dem Koran-Arabisch selbst.
Als Mohammed zu Beginn
des 7. Jahrhunderts gemäß dem islamischen Dogma den Koran in seiner heutigen
Sprache „empfangen“ hat, gab es noch keine arabische Einheitssprache. Es gab
nur eine Vielzahl von Dialekten. Mit anderen Worten: Der Koran wurde in einer
Sprache „herabgesandt“, die noch gar nicht existierte, sondern die erst 300
Jahre später entstand. Dagegen gab es in der Zeit des 6./7. Jahrhunderts eine
von allen verstandene und von allen benutzte gemeinsame Verkehrssprache,
nämlich Aramäisch. Dies ist eine sprachhistorische Tatsache. Aramäisch spielte
damals die Rolle, die im Altertum Latein gespielt hatte und Englisch heute.
Schon die vielen
Fremdwörter im Koran gehören nicht zur „göttlichen“ arabischen Sprache. Der
beispielsweise häufige Begriff „dschehennam“ (Hölle) kommt aus dem Persischen,
„taura“ (Thora, Gesetz) ist dem Hebräischen entlehnt und „logos“ (Wort)
entstammt dem Griechischen. Auch eine ganze Reihe aramäischer Wörter kommt vor,
„Koran“ selbst (Lesung, Rezitation), „rahman“ (Erbarmer), „milla“ (Gefolgschaft),
„firdaus“ (Paradies) und andere.
Die erwähnten „dunklen Stellen“
ergeben sogleich einen Sinn, wenn man sie in ihrer syro- aramäischen
Ursprungssprache liest
Um 900 n.Chr. begann
man, alle im heutigen Koran vorkommenden Texte zu sammeln. Sie lagen vor in
Aramäisch, genauer: Syro-Aramäisch. Dazu gehörten die Geschichten der Bibel,
aber auch alles andere, was den Bestand des Koran ausmacht. Die
Gelehrten-Schulen in Basra und Kufa, zwei Städte im heutigen Irak, waren
federführend. Man sammelte alles, was an Schrifttum und mündlichen Traditionen
verfügbar war, stellte es zum Koran zusammen und übersetzte es aus dem
Syro-Aramäischen ins Koran-Arabische, das man jetzt erst schuf, zugleich damit
auch die arabische Schrift. Ein bekannter Übersetzer und Interpret war
at-Tabari, ein persischer Philologe. Da um diese Zeit Aramäisch aber bereits
stark an Bedeutung eingebüßt hatte, waren die Aramäisch-Kenntnisse der
Übersetzer schon recht lückenhaft. Die Folgen waren schwere Übersetzungsfehler.
Die gerade erst beginnende historische (sprach-) wissenschaftliche
Koranforschung geht momentan davon aus, dass gut 25 Prozent des heutigen
Korantextes falsch übersetzt sind, seriöse Schätzungen nehmen sogar bis zu 50
Prozent an. Man wird sehen.
Die erwähnten „dunklen Stellen“
ergeben sogleich einen Sinn, wenn man sie in ihrer syro-aramäischen
Ursprungssprache liest. Dazu einige Beispiele:
In Sure 19, der Sure
„Maryam“ oder „Maria“, wird gesagt, dass sich die Mutter von Jesus –
verzweifelt über die bevorstehende uneheliche Geburt von Jesus – den Tod
wünscht. In 19,24 heißt es im heutigen Text:
„Und es rief jemand
unter ihr: ,Bekümmere dich nicht; dein Herr hat unter dir ein Bächlein fließen
lassen.‘“
Ein eigenartiger Satz,
liest man ihn dagegen in Syro-Aramäisch, bekommt er sogleich einen Sinn:
„Da rief er (Jesus) ihr
nach der Niederkunft zu: ,Sei nicht traurig, der Herr hat deine Niederkunft
legitim gemacht.‘“
Den merkwürdigen
Umstand, dass Jesus gleich nach der Geburt sprechen konnte, lassen wir einmal
unberücksichtigt.
Ein weiteres Beispiel
sind die Paradiesmädchen (Huris), die den sog. Märtyrern versprochen werden,
wenn sie im djihad (heiligen Krieg) gegen die Ungläubigen für Allah sterben.
Dazu Sure 44,54:
„Wir vermählen sie mit
schwarzäugigen (andere Übersetzung: großäugigen) Huris.“
In Syro-Aramäisch heißt
dieser Satz:
„Wir werden es ihnen
unter prachtvollen Weintrauben behaglich machen.“
Aus den Paradiesmädchen
werden Weintrauben. Und aufgrund dieses falsch übersetzten Verses werfen die islamischen
Selbstmordattentäter ihr Leben weg, für ein paar Weintrauben. Von der Bibel her
muss man leider sagen: In Ewigkeit verlorene Menschen!
Aus Sure 38,52 leitet
man das Alter der Paradiesmädchen ab. Sie sind gleichaltrig. Spätere
Interpretationen erklären sie für immerwährend jung, noch später erhalten sie
das Alter von 33 Jahren. Was steht im heute gültigen Text?
„Bei ihnen sind züchtig
blickende Huris, Altersgenossinnen.“
In der syro-aramäischen
Originalschrift lautet er dagegen:
„Bei ihnen werden
niederhängende, saftige Früchte sein.“
Von Mädchen also auch
hier keine Spur.
In Sure 55,56
schließlich erfährt man, dass es sich um Jungfrauen handeln soll:
„In ihnen (den
Paradiesgärten) sind keusch blickende Mädchen, die weder Mensch noch dschinn
(Geist) zuvor berührte.“
In der Ursprungsversion
liest sich das wesentlich anders:
„Darin befinden sich
herabhängende Früchte, die noch niemand angerührt hat.“
Der Islamwissenschaftler
Christoph Luxenberg bemerkt hierzu:
„Wer den Koran mit etwas
Verstand liest, muss an dieser Stelle geradezu die Hände über dem Kopf
zusammenschlagen. Nicht nur Unwissenheit ist daran schuld, es gehört schon eine
gehörige Portion Dreistigkeit dazu, bei einer heiligen Schrift sich so etwas
auszudenken und dies dem Koran zu unterstellen.“ (Pressburg, S.27)
Man muss wohl vermuten,
dass bei der Übersetzung die sexuelle Phantasie der schwarzbärtigen Männer
übergekocht ist.
Auch in einem weiteren
Beispiel stand wohl die sexuelle Phantasie Pate. Aus Sure 78,33 erfahren wir,
dass die Huris vollbusig sind:
„… Jungfrauen mit
schwellenden Brüsten.“
Im syro-aramäischen
Ursprungstext sind es dagegen keine schwellenden Brüste, sondern
„….üppige, saftige
Früchte.“
Als letztes Beispiel sei
das heißumstrittene Kopftuch genannt. Im Koran gibt es nur eine einzige Stelle,
die darauf Bezug zu nehmen scheint. Sure 24,31 lautet:
„Und sprich zu den
gläubigen Frauen … dass sie ihren Schleier über ihren Busen schlagen.“
In der Originalversion
heißt der Satz:
„Sie sollen sich ihre
Gürtel um die Lenden binden.“
Das betreffende Wort für
Gürtel (chumur), das im Arabischen nicht existiert, haben Tabari oder andere
Übersetzer ganz offensichtlich nicht verstanden und ohne eine Erklärung zu
liefern, mit „Kopftuch“ übersetzt. Seitdem hat die islamische Welt das Kopftuch
für Frauen als Allahs Gebot angenommen. Der Ursprung des Kopftuch-Streites in
einem Übersetzungsfehler, da bleibt einem schlicht die Sprache weg. Das
Kopftuch-Gebot ist aus biblischer Sicht nur ein Menschengebot.
Wieso waren solche sinn- entstellenden
Übersetzungsfehler möglich?
Die wichtige Frage ist
nun: Wieso waren solche sinnentstellenden Übersetzungsfehler überhaupt möglich?
Zum einen war, wie erwähnt, die Kenntnis des Syro-Aramäischen stark
geschwunden, man kannte diese Sprache nur noch unzulänglich. Zum anderen aber
hatte man versäumt, sie rechtzeitig schriftlich für die Nachwelt eindeutig
festzuhalten. Dazu eine kurze Erläuterung.
Semitische Schriften, zu
denen Aramäisch und das Hebräisch des Alten Testaments gehören, bestehen nur aus
Konsonanten, also aus allen Buchstaben außer den Vokalen, die man nicht
schrieb, sondern im Alltag aus Erfahrung hinzufügte, so wie dies auch heute in
Israel üblich ist. Zwischen den Wörtern ließ man keinen Zwischenraum, beides
für uns höchst ungewöhnlich. Beispielsweise die Buchstaben HSNDHND und
LBNSTNLST können in unserer Sprache folgendes bedeuten, wenn man die Vokale (a,
e, i, o, u) hinzufügt:
HSNDHND:
Hase und Hund
LBNSTNLST: Leben ist eine Lust.
LBNSTNLST: Leben ist eine Lust.
Hase und Hand Leben ist
eine Last.
Hose und Hund Lieben ist
eine Lust.
Hose und Hand Lieben ist
eine Last.
Hase und Hindu Leben ist
eine List.
Hose und Hindu Lieben
ist eine List.
Haus und Hund usw. Loben
ist eine Lust usw.
Vielleicht gibt es noch
weitere Möglichkeiten. Wenn man nun die Sprache nicht richtig beherrscht und
noch dazu vielleicht den Satzzusammenhang nicht recht beachtet, sind
Fehlübersetzungen die zwangsläufige Folge.
Ein
ähnliches Problem mit den Vokalen hatten die Überlieferer des Alten
Testamentes, das ja in Hebräisch, ebenfalls eine semitische Sprache, und zum
Teil auch in Aramäisch abgefasst ist. Als zwischen dem 7. und 9. Jahrhundert
zugleich mit dem Aramäischen auch das Hebräische1 als Umgangssprache allmählich verschwand, haben in dieser Zeit
jüdische Schriftgelehrte, die Masoreten (=Überlieferer) den Text des Alten
Testamentes rechtzeitig durch Vokale eindeutig festgelegt, indem sie ein System
von Punkten und Strichen oberhalb und unterhalb der Konsonanten einfügten. Der
Text konnte nun in späteren Zeiten nicht mehr falsch übersetzt werden, er war
der Nachwelt erhalten. Die syro-aramäischen Texte, aus denen man den Koran
zusammenstellte, hatten so ein System von Vokalen eben nicht, es kam zu den
oben erwähnten Falschübersetzungen, für den Islam eine verheerende Tatsache!
Es existieren Teile von Koran-Hand-
schriften aus frühislamischer Zeit, die eindeutig Eingriffe in den Text
aufweisen
Doch nicht nur diese
Falschübersetzungen stellen ein gravierendes Problem für den Koran dar, es
existieren auch Teile von Koran-Handschriften aus frühislamischer Zeit in
Archiven (Staatsbibliothek Berlin, Leiden in den Niederlanden), die eindeutig
Eingriffe in den Text aufweisen: Buchstaben und ganze Wörter wurden ausradiert,
korrigiert und neu eingesetzt.
All dies sind reichlich
ernüchternde Feststellungen für die islamische Welt, für Hatice und alle
gläubigen Moslems ein Schock. Aber man reagiert auf solche Forschungen
westlicher Islamwissenschaftler nicht, sachliche Einwände gegen den Koran
ignoriert man, sie kommen ja von Ungläubigen. Es ist das alte Dilemma im Islam:
Man will keine Kritik zulassen. Man erklärt per Dekret die Koran-Ausgabe von
1924 zum einzig authentischen Koran, obwohl es viele konkurrierende Ausgaben
gibt, mit zum Teil unterschiedlichen Verszählungen. Fehler sind laut Dogma
undenkbar, also gibt es sie nicht. Dagegen weiß man ganz sicher, dass die Bibel
gefälscht ist. Wie unhaltbar dieser Vorwurf ist, ist spätestens seit den
sensationellen Bibelfunden von Qumran am Toten Meer im Jahr 1947 bekannt, wo
u.a. das fast komplette Buch Jesaja in einem bis dahin nicht bekannten Exemplar
gefunden wurde. Es lässt sich fundiert belegen, wie gut die Bibel tatsächlich
überliefert wurde. Hier gibt es keine Sinnentstellungen. Der Gott der Bibel,
der einzige Gott, hat sein heiliges Wort bewahrt, Allah eben nicht.
4.
Die Frage nach dem Ur-Koran
Der Ur-Koran ist nicht
zu belegen. Das heißt aber nicht, dass er aus der Luft gegriffen ist. Denn es
gibt Anhaltspunkte, und zwar im Koran selbst. In Sure 41,2f. heißt es:
„Es
ist als Offenbarung herabgesandt und kommt vom barmherzigen und gnädigen Gott
eine Schrift, deren Verse auseinandergesetzt sind als ein arabischer Koran für
Leute, die Bescheid wissen.“2
Der Koran ist wahrscheinlich in Syro-
Aramäisch aufgeschrieben worden und wurde erst 300 Jahre später ins Arabische
übersetzt
Da das aramäische Wort
für „auseinandersetzen“ die Bedeutung von „übertragen“, „übersetzen“ hat, heißt
dieser Vers im ursprünglichen Syro-Aramäisch: „… eine Schrift, die Wir (Allah)
in eine arabische Lesart übertragen haben …“ Wenn aber der Koran übertragen,
also übersetzt worden ist, dann muss er vorher in einer anderen Sprache
vorgelegen haben. Und da es zur Zeit der „Herabsendung“ eben noch kein
Koran-Arabisch gab, sondern nur Syro-Aramäisch, wie oben erwähnt, muss er also
in Syro-Aramäisch aufgeschrieben worden sein und wurde später ins Arabische
übersetzt, genauer: 300 Jahre später. Auch Sure 19,97 und 75,17 dürften
Hinweise auf die Übersetzung des Koran ins Arabische sein.
Wenn das so ist, welche
Schrift, d.h. welche Texte mit welchem Inhalt wurden dann nach Sure 41,2f. in
eine arabische Lesart übertragen?
Wer
den Koran kennt, weiß, dass er viele Anklänge an biblische Geschichten enthält.
Alle wichtigen Personen der Bibel von Adam, Abraham, Mose, David bis zu Jesus
sind im Koran vertreten, allerdings in stark entstellter Form. So ist Jesus
nicht Gottes Sohn, wurde auch nicht gekreuzigt, und Maria, seine Mutter, war
angeblich die Schwester von Mose, um nur diese Beispiele zu nennen. Wir finden
die biblische Schöpfungsgeschichte, den Sündenfall, die Vernichtung von Sodom
und Gomorra und vieles mehr. Die Geschichten sind zwar manchmal kaum
wiederzuerkennen und finden sich auch im Koran verteilt. Der interessierte
Leser mag sich informieren bei Heinrich Speyer, „Die biblischen Erzählungen im
Qoran“. Besonders häufig sind die Hinweise auf Jesus. Die sehr zahlreichen
Verse findet man zusammengestellt von Abd al-Masih und Salam Falaki.3 Die kurze Sure 97 dürfte sogar die amputierte Weihnachtsgeschichte
der Bibel sein, wo über die „Nacht der Bestimmung“, die „Engel, die
hinabkommen“ und „Heil und Segen“4 gesprochen wird.
Islam-Experten nehmen
an, dass ein Lektionar existierte, wo wichtige Abschnitte aus dem Alten und
Neuen Testament zusammengestellt waren, und zwar als ein Lektionar (qeryana),
als ein Schriftlesungsbuch für die Liturgie im arabisch-christlichen
Gottesdienst. Dieses Lektionar war, wie damals üblich, in Syro-Aramäisch
abgefasst. Es dürfte der Ur-Koran gewesen sein, mit anderen Worten: Der heutige
Koran hat starke christliche Wurzeln.
Nachweislich fanden auch Irrlehren der
frühen Kirche Eingang in den Koran
Nachweislich fanden auch
Irrlehren der frühen Kirche Eingang in den Koran. Exemplarisch seien hier zwei
Namen genannt: Paul von Samosata und Arius. Paul von Samosata stammte aus einer
Stadt am Oberlauf des Euphrat. Von 260 – 268 war er Bischof von Antiochia. Für
ihn war Jesus nur ein normaler Mensch, allerdings mit ungewöhnlicher Kraft und
göttlicher Weisheit ausgestattet. Die Bezeichnung „Sohn Gottes“ erhielt er nur
wegen seines Gehorsams und wegen seiner besonderen Treue zu Gott. Arius, ein
Gemeindeältester aus Alexandria in Ägypten (gest. 336), erklärte, Jesus
Christus sei nicht mit Gott, dem Vater, wesensgleich, sondern nur
wesensähnlich. Das bedeutet, er ist wie Engel und Menschen ein Geschöpf Gottes,
zwar das vollkommenste Wesen, das Gott erschuf, aber er hat eben als Geschöpf
einen Anfang und steht nicht auf gleicher Stufe mit Gott bzw. er ist nicht Gott
selbst in Menschengestalt, sondern er steht unter Gott. „Sohn Gottes“ wurde er
nur genannt, weil er so tadellos lebte (Arianismus). Sowohl Paul von Samosata
als auch Arius sprachen Jesus die volle Gottheit ab.
Diese und zahlreiche
andere nicht-biblische Irrlehren entstanden, Gott sei es geklagt, in der Kirche
selbst. Die Streitereien um Jesus Christus zogen sich über Jahrhunderte hin. In
einer ganzen Serie von Konzilien verwarf man zwar diese Irrlehren, aber Teile
der Kirche hielten an ihnen fest, und so fanden sie schließlich Eingang in den
Islam. Ohne die glaubensmäßigen Irrwege der frühen Christenheit gäbe es
demnach wohl keinen Islam. Auch hier ist Jesus ja nur ein Mensch, ein
besonderer zwar, nämlich ein Prophet, aber Sohn Gottes ist er eben nicht. „Der
Schöpfer der Himmel und der Erde, woher sollte er ein Kind haben, wo er keine
Gefährtin hat?“ (Sure 6,101). Dabei sagt die Bibel doch ausdrücklich: „Das ist
der Antichrist, der den Vater und den Sohn leugnet. Wer den Sohn leugnet, der
hat auch den Vater nicht, wer den Sohn bekennt, der hat auch den Vater.“ (1Joh
2,22f.) Schon Jesus selbst hatte vor falschen Propheten und falschen
Christussen gewarnt (Mt 24,24), und Paulus und andere wurden im Neuen Testament
nicht müde, vor Spaltungen im Glauben und vor einem anderen Evangelium zu
warnen (Gal 1,6f. u.a.). Genau das aber macht der Islam, er predigt einen
anderen Glauben, einen anderen Gott und einen anderen Jesus. Mohammed ist ein
falscher Prophet. Je weiter Teile der damaligen Kirche sich von den biblischen
Glaubensgrundlagen entfernten, umso mehr bereitete man unwissentlich das Feld,
auf dem dann später der Islam erwuchs.
Wenn
zum Ramadan 2010 katholische und evangelische Bischöfe, wie es schon Tradition
ist, ein Grußwort an die Muslime in Nordrhein-Westfalen richten und dabei
betonen, man habe einen gemeinsamen Gott, so haben sie damit eindeutig den
Boden der Bibel verlassen. Unterzeichner des Grußwortes sind die evangelischen
Präses Nikolaus Schneider und Alfred Buß, sowie der Landessuperintendent Martin
Dutzmann und die katholischen Bischöfe Hans-Josef Becker, Joachim Kardinal
Meisner, Heinrich Mussinghoff, Felix Genn und Franz-Josef Overbeck.5
Wenn katholische und evangelische
Bischöfe in einem Grußwort an Muslime betonen, man habe einen gemeinsamen Gott,
verlassen sie den Boden der Bibel
Wie damals bereiten auch
heute wieder Teile der Kirche dem Islam das Feld und öffnen der Islamisierung
Tür und Tor, wie damals sind auch heute Bischöfe beteiligt. Die katholischen
Bischöfe brauchen freilich keine Bedenken zu haben, in ihrer Kirche in die
Kritik zu geraten, denn schon in den 60er Jahren des vorigen Jahrhunderts hat
das 2. Vatikanische Konzil festgelegt, dass Christen und Moslems denselben Gott
verehren. Für die evangelischen Bischöfe liegt zwar keine vergleichbare
offizielle Festlegung vor, gleichwohl sprechen und handeln sie so. Damit
verlassen sie freilich neben der Bibel auch, soweit es sich um lutherische
Kirchen handelt, den Boden der Confessio Augustana (Augsburger Bekenntnis),
einer wichtigen, auch heute gültigen Bekenntnisschrift aus dem 16. Jahrhundert,
wo in Artikel 1 ausdrücklich die Gottesvorstellungen sowohl der Muslime, als
auch der Samosatener (Anhänger Pauls von Samosata), als auch der Arianer
(Anhänger des Arius) verworfen werden. Es werden noch andere
Glaubensgemeinschaften genannt, die hier aber nicht von Interesse sind. Im
evangelischen Gesangbuch (EG) ist das Augsburger Bekenntnis zwar abgedruckt (S.
1363ff.), handelt es sich ja um eine wichtige „Geschäftsgrundlage“ der Kirche,
aber man hat weggelassen, dass die Gottesvorstellung des Islam usw. abgelehnt
wird, weil es sich um „zeitbedingte Verurteilungen Andersdenkender“ handele und
heute „ein von Toleranz geprägtes Verhältnis entstanden“ sei (S. 1363). Bei
soviel Toleranz können dann auch evangelische Bischöfe von einem gemeinsamen Gott
sprechen, der Zeitgeist gibt jetzt die Richtung vor, nicht mehr die eigene
Bekenntnisschrift.
Der Ur-Koran bestand also
zunächst aus dem Lektionar der arabischen Christen und den Irrlehren der frühen
Kirche, er umfasste alle sogenannten mekkanischen Suren aus der Frühzeit
Mohammeds in Mekka, wo er zum Glauben an nur einen Gott aufrief anstelle der
vielen Götter, vor dem göttlichen Gericht warnte usw. kurz, die mehr toleranten
Suren. Man fügte aber nicht nur die oben genannten christlichen Irrlehren
hinzu, sondern auch genuin heidnische Traditionen (Kaaba als Zentralheiligtum;
Mondsichel als Symbol der Göttin Allat), auch rechtliche Bestimmungen aus dem
damaligen sozialen Umfeld (Strafen für Vergehen; Stellung der Frau; Eherecht;
Sklavenrecht; Beuterecht; Gewalt gegen Andersgläubige u.a.), also die
sogenannte medinensischen Suren aus Mohammeds Spätzeit in Medina, die von
Gewalt und Brutalität geprägt sind.
Der Islam ist eine
Perversion (Umkehrung, Abkehr) des christlichen Glaubens. Gegen die Bibel, die
ja als verfälscht gilt, sowie gegen Christen (und Juden) nimmt der Koran eine
scharfe Anti-Haltung ein. Ein gläubiger Moslem nimmt nicht einmal eine Bibel in
seine Hand, es ist ihm eine Sünde. Juden und Christen sind Ungläubige,
„schlimmer als das Vieh“ (Sure 8,55), „Allah schlag sie tot! Wie sind sie
verstandeslos!“ (Sure 9,30) Diese Distanzierung und Feindschaft brauchte man
zwangsläufig, sah man sich doch als höchste und letzte Religion, nur so glaubte
man sich gegenüber Judentum und Christentum legitimieren und durchsetzen zu
können. Zwar werden Juden und Christen im Islam auch als „Leute des Buches“,
der Bibel, bezeichnet, haben gegenüber allen anderen Religionen daher eine
gewisse Vorrangstellung, aber wenn der Islam die Macht hat, werden auch sie
verfolgt und diskriminiert.
Erst im neunten Jahrhundert trug man
alle heute im Koran enthaltenen Überlieferungen zusammen und übersetzte sie.
Der Koran war geboren.
Im 9. Jahrhundert trug
man alle heute im Koran enthaltenen Überlieferungen zusammen und übersetzte
sie, wie ja erwähnt, aus der ursprünglichen syro-aramäischen Sprache ins
Koran-Arabisch. Der Koran war geboren. Um ihn endgültig zu sichern, d.h. ihm
Anerkennung als eine göttliche Schrift zu verschaffen, kamen später Legenden
seiner „Herabsendung“ hinzu.
5.
Schluss
Aus der Zusage ewigen
Heils für denjenigen, der von Herzen an Jesus Christus glaubt (Joh 5,24 u.a.),
der durch Kreuzigung und Auferstehung die Sünden aller auf sich genommen hat,
wie es das Neue Testament bezeugt, wurde im Koran der Fluch Allahs, der jeden
in die Hölle wirft, der an den gekreuzigten und auferstandenen Sohn Gottes
glaubt, der aber auch jeden Moslem in die Hölle wirft (Sure 19,70f) und
vielleicht den einen oder anderen wieder herausnimmt, wenn es ihm gefällt.
Nach dem Maßstab der
Bibel ist Allah niemand anders als der Satan selbst. Aus dem Erlösungsglauben
der Bibel wurde die Gesetzesreligion Islam, wo der Mensch durch gute Werke
versuchen muss, Allah gnädig zu stimmen, um vielleicht unter den Glücklichen zu
sein, die der Hölle entrinnen.
Ist es nicht Aufgabe der
Christen, Muslimen die Erlösungsbotschaft von Jesus Christus zurückzubringen,
die ihnen genommen wurde? Dabei gilt es zu unterscheiden zwischen dem Moslem
als Mensch, für den Jesus auch gestorben ist, und dem Islam, der seine
Gläubigen durch strenge Gesetze knechtet (Scharia). Hatice und alle, die
Mohammed nachfolgen, sollen nach dem Missionsbefehl Jesu (Mt 28,18ff.) von ihm
hören, sie haben ein Anrecht darauf.
Literaturhinweise:
Alle Koran-Zitate sind
entnommen:
Der Koran, übersetzt von Max
Henning. Reclam Nr. 4206, Stuttgart 1991
Außerdem, wenn
angegeben:
Der Koran, übersetzt
von Rudi Paret 7. Aufl., Stuttgart 1967
Norbert G. Pressburg Good bye Mohammed. Norderstedt
2000
1.
Die meisten Gelehrten nehmen an, dass das Hebräische
schon zur Zeit des Neuen Testaments nur noch Bibelsprache und nicht mehr Umgangssprache
war. d.Red.
2.
Übersetzung nach R.Paret
3.
Was steht im Koran über Christus? Fellbach 2006
4.
Übersetzung nach R.
Paret.
5.
Idea Spektrum Nr. 34 vom 25.8.2010, Seite 32.
IHS
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